Vermittlungsgeschäft (Auftragswesen/Dokumentation/MOTIONDATA DMS/DE)

Allgemeine Informationen

Das Vermittlungsgeschäft ist ein spezieller Fahrzeughandels-Prozess, der im Landmaschinenbereich Verwendung findet.

Konfiguration

Freischaltung

Die Funktion muss von einem MOTIONDATA Mitarbeiter freigeschalten werden. Kontaktieren Sie bitte das MOVEC Servicedesk-Team.

Vermittlungsübernahme

Für den Ankauf (Vermittlung) einer solchen Maschine gibt es in MOTIONDATA den Geschäftsfall "Vermittlungsübernahme":

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Menüpunkt "Vermittlungsübernahme" (Symbolbild)

Bei der Übernahme der Maschine wird der Beleg U21 generiert. Dieser muss eine Belegnummer aufweisen. Durch diesen "Pseudoankauf" wechselt die Maschine in den Bestand der Gebrauchtmaschinenabteilung bzw. einer entsprechenden Unterabteilung (z.B. GEBMA = Gebrauchtmaschinen). Das ist konfigurierbar. Die Logik des Auftrages erfolgt nach dem gleichen Gesichtspunkt wie bei einem Maschinenankauf.
Bei der Übernahme werden automatisch folgende Parameter in den Stamm der Maschine gesetzt werden:

  • Fahrzeugstatus Vermittlung "VE" (Systemwert in Betriebsdaten)

  • Die Information über den Besitzer der Maschine wird in das Feld Vorbesitzer im FZG Stamm Übernommen (wird beim Verkauf wieder benötigt)

Im Hintergrund werden auf Basis der Auftragsart "Vermittlungsübernahme" und weiterer Parameter in der Buchungsmatrix (FZFIBU) die entsprechenden Konten angesteuert (Verrechnungskonto).
Anhand des Status "Vermittlung" kann die Maschine von anderen Maschinen oder vom eigenen Maschinenbestand unterschieden werden. Über eine MASCHINEN-Bestandsliste kann jederzeit der Bestand aller Kommisions/Vermittlungsmaschinen ausgewertet werden.

Die Maschine darf nicht in den Bestand (Bestandskonto) des Unternehmens gebucht werden. Die Verbuchung erfolgt auf ein Verrechnungskonto (in der Regel ein Forderungskonto).
Der Buchungssatz dazu lautet:
Verrechnungskonto / Debitor (Kunde)

Für diese Einstellungen gibt es unter Basis → Administration → Optionen → Modul eine eigene Konfigurationsmaske "Vermittlungsgeschäft".

Fakturierung

Bei der Fakturierung einer Vermittlungsübernahme wird eine aus einem früheren Verkaufsprozess existierende Basispreisposition aus den Fahrzeugausstattungen entfernt bzw. werden die aktuellen Preise in den Fahrzeugausstattungen geleert.

Vermittlungsverkauf

Verkauf der Neumaschine mit Vermittlungsmaschine

Im Auftragswesen des Maschinenhandels wird eine Verbindung zur Vermittlungsübernahme hergestellt. Im Auftrag bzw. auf der Rechnung wird der Wert der Vermittlungsmaschine anhand der Eingabe von mehreren Zahlungskonditionen abgebildet.

Beispiel:

  • Die neue Maschine hat eine VK-Wert von Euro 80.000.-

  • Die Vermittlungsmaschine hat einen EK-Wert von Euro 40.000.-

  • Die erweiterten Zahlungskonditionen würden dann wie folgt aussehen:




erweiterte Zahlungskonditionen

Die erweiterten Zahlungskonditionen können im Rechnungsempfänger TAB des Auftragswesen hinterlegt werden:

Ist in den erweiterten Zahlungskonditionen eine Kondition mit "Vermittlung" gekennzeichnet, so wird im Positionsbereich des Fakturenbelegs bei dieser Kondition ein entsprechender Vermerk ausgewiesen.

  • Der Text dafür ist über den Listentexte-Editor der Sektion "FAKTURA" bzw. der Variable "txtNegotiationHint" einstellbar.

     

  • Ist der Text für die entsprechende Sprache leer, erfolgt kein Vermerk bei der Zahlungskondition.

Verkauf der Vermittlungsmaschine

Für den Vermittlungsverkauf existiert die gleichnamige Auftragsart:

Der Verkauf der Vermittlungsmaschine wird über den Gebrauchtmaschinenhandel mittels MWST 0% abgewickelt.
In der Fakturierung muss eine Textposition manuell vom Benutzer erfasst (oder Steuercode Text ausgewählt) werden, um anzugeben, dass im Rechnungsbetrag 12% Steuer enthalten sind → Anlage eines fixen Textcodes.
Zusätzlich ist der vom Finanzamt geforderte Vermittlungsbeleg händisch auszufüllen.
Die Vermittlungsmaschine wird in der Buchhaltung auf ein Forderungskonto Vermittlung gebucht.
Die Fakturierung der Vermittlungsmaschine wird verhindert, sobald der Verkaufspreis niedriger oder gleich dem kalkulatorische EK (Maschinenwert + Reparaturen + diverse Aufwände) der Vermittlungsmaschine ist. Diese Prüfung erfolgt im Zuge der Fakturierung.
In diesem Fall ist die Vermittlungsübernahme zu stornieren und die Maschine extern anzukaufen.

Analog zur Differenzbesteuerung wird die Ausweisung von Nettobetrag und Steuer im Summenblock der VAN/VVK-Faktura über die Checkbox "MWSt ausdrucken" am Abschluss-KR des Auftragswesens gesteuert.

Per Default ist diese Option nicht aktiviert, sobald sie aber (manuell) vom Benutzer gesetzt wird, wird die vollständige Netto- und Steuerinformation im Summenblock ausgewiesen. 

Debitor (Kunde) / Verrechnungskonto

Vermittlungsgeschäfte dürfen vom Händler nur für pauschalierte Landwirte bzw. Privatpersonen durchgeführt werden. Ist die Person, von der die Maschine in Kommission genommen wurde eine Privatperson, muss die Rechnungssumme mit 0% zu versteuert werden. Ist der Käufer der Maschine kein Unternehmer (privat), dann muss die Rechnung mit 10 % Ust ausgestellt werden.
Das Formular U20 Kaufvertrag wird vom MOTIONDATA ausgegeben, kann aber ebenso händisch ausgefüllt werden.
Hier eine Übersicht welcher Ust-Satz zur Anwendung kommen muss:

Abgeber der Vermittlungsmaschine (Verkäufer)

Abnehmer Vermittlungsmaschine (Käufer)

Auszuweisende Ust auf der Vermittlungsrechnung

Bemerkung

Abgeber der Vermittlungsmaschine (Verkäufer)

Abnehmer Vermittlungsmaschine (Käufer)

Auszuweisende Ust auf der Vermittlungsrechnung

Bemerkung

pauschaliert

pauschaliert ( = Unternehmer lt.§ 1 UstG)

12 %

 

pauschaliert

buchführend ( = Unternehmer lt.§ 1 UstG)

12 %

 

pauschaliert

Privat ( = KEIN Unternehmer lt.§ 1 UstG)

10 %

 

Privat

pauschaliert, buchführend oder Privat

0 %

 

buchführend

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kein Vermittlungsgeschäft möglich

Beim Verkauf der Maschine muss auf der Rechnung der Vorbesitzer angedruckt werden. Diese Information wird aus dem Maschinenstamm herangezogen.
Die Textierung lautet: Die Vermittlung erfolgte im Namen und für Rechnung von <Kundenname, Adresse, Postleitzahl, Ort>.
Die Rechnung muss als Vermittlungsrechnung im Sinne der Rz 1530 der UStR ausgestellt werden.
Der Status der Maschine ändert sich im Maschinenstamm auf "Ausgeliefert", sobald die Maschine an einen Kunden fakturiert wird.

Vermittlungsprovision (Nennprovision)

Verbuchung der Vermittlungsprovision

Die Verbuchung der Vermittlungsprovision wird im Zuge der Fakturierung der Vermittlungsmaschine sofort gebucht. Ein Serviceauftrag mit automatisch generierter sonstiger Position wird automatisch angelegt und ebenso abgerechnet. Der Vermittlungserlös wird immer mit 20% Mwst versteuert. Das Soll (Forderungskonto, Kunde (Debitor)) muss im MOTIONDATA angelegt sein und das Haben kann hinterlegt werden.
Die Vermittlungsprovision errechnet sich aus: Netto Verkaufspreis - Kalkulatorischer EK

Auswertungen

Für die Vermittlungsprovisionen (VP) gibt es eine eigene Auswertung.
Die Vermittlungsprovision scheint als externer Erlös auf sämtlichen Statistiken auf, weil es sich hier um einen aus dem Vermittlungsgeschäft generierten Serviceauftrag mit Positionsart (Vermittlung) handelt:

  • (GV) Fahrzeug/Maschinen Umsatzstatistik → Vermittlungen sind optional auswertbar

  • (GV) Fahrzeugertragsrechnung, Ertragslisten → Vermittlungen sind optional auswertbar

  • (VP) Mitarbeiterprovisionslisten

  • (GV) Liste offene Aufträge

  • Bestandsliste (Selektion nach Vermittlungsmaschinen)